7 Schritte zur Veränderung

Suchtprävention will Menschen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol motivieren und befähigen. Die folgenden 7 Schritte helfen Ihnen bei der Einschätzung und einer möglichen Veränderung Ihres Alkoholkonsums:

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Schritt Nr. 1: Informieren Sie sich

Informieren Sie sich ab welcher Konsummenge Sie Ihre Gesundheit gefährden. Frauen sollten nicht mehr als 16 g und Männer nicht mehr als 24 g Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht für Frauen höchstens 0,4 Liter und für Männer maximal 0,6 Liter Bier. Je weniger Sie trinken, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, eine alkoholbedingte Krankheit zu entwickeln. An mindestens zwei Tagen pro Woche sollten Sie gänzlich auf Alkohol verzichten. Hier finden Sie noch weitere Fakten zum Thema Alkohol.

Schritt Nr. 2: Wo stehen Sie?

Machen Sie eine Bestandsaufnahme, indem Sie sich selbst eine Zeit lang beobachten, wie viel und in welchen Situationen Sie trinken. Dazu kann es hilfreich sein, sich z.B. im Kalender Notizen zu machen, eine kostenlose App zu verwenden oder ein  Konsumtagebuch zu führen. Bewusstsein und Wissen über die eigenen Trinkgewohnheiten sind wichtig. Nur so können Sie entscheiden, ob Sie etwas verändern wollen und können.

Schritt Nr. 3: Erkennen Sie Ihre Motive!

Versuchen Sie herauszufinden, welche Gründe es für den Alkoholkonsum gibt? Trinken sie, um Spaß zu haben, um Sorgen zu vergessen, aus Langeweile, aus Einsamkeit, um mit Stress umzugehen? Versuchen Sie Ängste „wegzutrinken? Trinken Sie, weil das in Ihrem Umfeld alle tun? Seien Sie in dieser Analyse ehrlich mit sich selbst.

Schritt Nr. 4: Was hätten Sie anders machen können?

Gehen Sie Ihre Notizen zur Bestandsaufnahme durch und rufen Sie sich diese Situation(en) in Erinnerung. Fragen Sie sich: Was hätte ich anders machen können? Haben Sie sich absichtlich betrunken? Oder haben Sie die Menge allmählich übersehen? Hätten Sie zwischendurch z.B. mehr Wasser oder alkoholfreie Getränke trinken sollen? Haben Sie sich von anderen überreden lassen?

Schritt Nr. 5: Legen Sie Alkoholpausen ein!

An mindestens zwei Tagen pro Woche sollten Sie gänzlich auf Alkohol verzichten. Diese kurzen Perioden des Nichttrinkens sind eine Erholung für den Körper und sie verhindern, dass Sie sich zu sehr an den täglichen Alkoholkonsum gewöhnen. Auch eine längere Auszeit vom Trinken mehrmals im Jahr schont die Gesundheit, spart Kalorien und Geld. Wenn es Ihnen nicht möglich ist, ein paar Tage ohne Alkohol auszukommen, dann sollten Sie sich beraten lassen. Hier finden Sie Beratungsstellen und das von uns empfohlene Selbsthilfe-Programm.

Schritt Nr. 6: Verändern Sie Ihr Konsumverhalten!

Sie wollen Ihren Umgang mit Alkohol verändern? Finden Sie mit folgenden Anregungen Ihren ganz persönlichen Plan:

  • Setzen Sie sich Limits. Nehmen Sie sich vor, wie viel Sie maximal trinken werden und was.
  • Überlegen Sie sich, welchen Drink sie am leichtesten weglassen können und fangen Sie damit an.
  • Greifen Sie vermehrt zu nicht-alkoholischen Getränken und probieren Sie aus, was Ihnen schmeckt.
  • Verdünnen Sie alkoholische Getränke. Trinken Sie statt einem Viertel Wein einen Spritzer oder mischen Sie den Sekt mit Orangensaft.
  • Trinken Sie langsam und in kleinen Schlucken. So nehmen Sie im Laufe eines Abends weniger Alkohol zu sich.
  • Wenden Sie beim Verlangen nach Alkohol die „3-A-Technik“ an. Ablenken: Denken Sie ganz bewusst an etwas Anderes. Abhauen: Vermeiden Sie Situationen, in denen Sie ein Verlangen nach Alkohol bekommen. Abwarten: Bleiben Sie standhaft und versuchen Sie das Verlangen auszuhalten.

Mehr Unterstützung finden Sie hier.

Schritt Nr. 7: Seien Sie stolz auf sich!

Wenn Sie es schaffen, Ihren Alkoholkonsum zu verändern, dann haben Sie allen Grund, auf sich stolz zu sein! Wenn es Ihnen schwerfällt, dann scheuen Sie sich nicht, professionelle Unterstützung zu suchen. Ein solcher Schritt zeugt von Mut! Hier finden Sie Beratungsstellen und ein digitales Selbsthilfe-Alkoholreduktionsprogramm.

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Quelle: Mechtcheriakov, S.; Brunner, L.; Uhl, A. (2021): Alkohol. Zwischen Genuss und Gefahr. Gesund werden. Gesund bleiben. Band 8. Dachverband der Sozialversicherungsträger. 4. Auflage. Wien.