Frauengesundheit und Alkohol
- Körperfett-Anteil: Frauen haben durchschnittlich mehr Körperfett und weniger Körperwasser als Männer. Da sich Alkohol in Wasser besser löst als in Fett, ist bei Frauen die Konzentration im Blut höher – selbst bei gleicher Alkoholmenge und gleichem Körpergewicht.
- Enzyme: Frauen besitzen weniger Alkoholdehydrogenase (ADH) – das Enzym, das Alkohol in Magen und Leber abbaut. Daher bauen Frauen Alkohol langsamer ab als Männer und ihr Risiko für alkoholbedingte Lebererkrankungen ist erhöht.
- Hormone: Der weibliche Körper produziert mehr Östrogene. Alkoholkonsum bringt den Östrogenstoffwechsel durcheinander, was sich etwa auf den Zyklus auswirkt und das Risiko für Brustkrebs steigert.

Alkohol und Wechseljahre: Eine zusätzliche Herausforderung
- Verstärkung der Beschwerden: Die Wechseljahre bringen Hormonschwankungen mit sich – mal zu viel, mal zu wenig Östrogen. Das führt zu Schwankungen des Blutdrucks, der Körpertemperatur oder auch der Stimmung. Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Schlafprobleme sind keine Seltenheit. Alkoholkonsum befeuert die Hormonschwankungen zusätzlich und verstärkt die Beschwerden.
- Wirkung auf die Knochengesundheit: Östrogen ist auch entscheidend für die Regulation der Knochendichte. Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel erheblich und bleibt danach niedrig. Alkohol stört den Östrogenhaushalt zusätzlich. Dadurch steigt das Risiko für Osteoporose sowie brüchige Knochen in und nach den Wechseljahren.
Alkohol und Brustkrebs: Ein höheres Risiko
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Neben dem Alter, hormonellen Einflüssen sowie erblichen Faktoren spielt der Lebensstil und damit auch der Alkoholkonsum eine Rolle. Alkohol ist erwiesenermaßen ein Risikofaktor für Brustkrebs: Etwa 8 von 100 Brustkrebserkrankungen gelten als alkoholbedingt.
Denn Alkoholkonsum bringt die Östrogenproduktion durcheinander, was wiederum das Brustkrebsrisiko erhöht. Schon kleine Mengen, wie ein tägliches Glas Wein, erhöhen das Risiko. Die Wahrscheinlichkeit steigt weiter, je mehr Alkohol man konsumiert. In welcher Form man den Alkohol zu sich nimmt – ob als Wein, Bier oder Schnaps – spielt dabei keine Rolle. Fachleute gehen davon aus, dass das Krebsrisiko mit den Jahren wieder sinkt, wenn man aufhört Alkohol zu trinken.
Wer zusätzlich Nikotin konsumiert, hat ein noch größeres Erkrankungsrisiko, denn Nikotin erhöht das Krebsrisiko zusätzlich. Weitere beeinflussbare Risikofaktoren sind Übergewicht, geringe körperliche Aktivität sowie ungesunde Ernährung.